Griechische Sommerbilder

 

 

Die von den Türken vertriebenen

 

V e n e z i a n e r

 

waren im Jahre 1204 mit den Kreuzrittern ins Land gekommen.

Die Venezianer hatten einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen dazu benutzt,

das gläubige, in seiner Mächtigkeit aber außerordentlich störende Byzanz zu vernichten und im östlichen Mittelmeer ein eigenes Handelsimperium zu errichten. Die nun überall in Inselgriechenland entstehenden venezianischen Renaissancebauten waren von einer solchen Pracht, wie sie dieser Teil der Erde seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen hatte. Viele dieser Bauten, wenn auch angegriffen von der Zeit, stehen bis heute.

 

Geländer

 

Die kunstreichen Villen der venezianischen Kaufleute, Ergebnisse glücklicher Handelsgeschäfte mit den Metropolen des entmachteten und  zerstückelten byzantinischen Kaiserreiches, standen auch in Thera auf der Insel Santorin.

 

 

 

 

Im Jahre 1956 aber wurde ein großer Teil des Ortes Thera und mit ihm viel Venezianisches von einem Erdbeben zerstört. Die Spuren des Erdbebens sind bis zum heutigen Tage nicht beseitigt worden.

Am Rande eines solchen Ruinengeländes, dort, wo der Kraterrand zur Caldera hin abstürzt, stehen die Überreste eines kunstvoll geschmiedeten Geländers, wie es die Terrasse eines  venezianischen Patritzierhauses geschmückt haben mag. An den Seiten ist das Geländer von Eisenstangen abgestützt, rings von hartem, aus den Rissen des Marmorfundaments herausdringenden Gras umwachsen. Der Mittelteil des Geländers ist derart herausgebrochen, daß die im Gegenlicht wie geschmolzenes Blei glänzende  Caldera nicht nur den Hintergrund abgibt für die zart - dunkle Silhouette des noch verbliebenen Zierats, sondern daß ihr düsterer Glanz das zerbrochene Andenken an venezianischen Kaufherrenstolz gänzlich in sich aufgenommen hat.

 

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